Aktivurlaub auf Usedom – zwischen Peenemünde und Kamminke

Die Insel Usedom stand schon lange auf meiner Liste der Reiseziele. Als ein Ort, der Natur, Geschichte und Aktivurlaub vereint, schien sie perfekt für eine Auszeit. Diesen Sommer packte ich mein Fahrrad, Wanderschuhe und Badebekleidung ein und machte mich auf den Weg. Zwei Wochen auf Aktivurlaub auf Usedom sollten mir nicht nur Erholung bringen, sondern auch viele neue Eindrücke. Die erste Woche verbrachte ich in Peenemünde im Nordwesten der Insel, und die zweite Woche in Kamminke im Südosten – eine schöne Kombination, um beide Enden Usedoms kennenzulernen.

Woche 1: Peenemünde und der Norden der Insel

Meine Ferienwohnung „Am Seglerhafen“ in Peenemünde war modern und gemütlich eingerichtet, ideal für einen Aktivurlaub. Ich war vor 2 Jahren schon einmal in dem Haus, da gibt es eine wunderschöne Ferienwohnung mit einem Turmzimmer. Da ich diesmal allein unterwegs war und der Aktivurlaub, Wandern und Radfahren, mein Ziel war, habe ich mich auch aus Kostengründen für eine der kleineren Ferienwohnungen entschieden, eine Wohnung mit einem Schlafzimmer, mit Balkon und Blick auf die Peene. Neu an dem Haus in Peenemünde war, dass neben der alten Feuerwehr ein kleiner Lebensmittelladen Einzug hielt, in dem ich mich auch jeden Morgen mit frischen Brötchen versorgen konnte.

Ich freute mich, jeden Tag direkt von meiner Haustür aus zu neuen Erkundungstouren starten zu können.

Peenemünde ist bekannt für seine Geschichte rund um die Raketenforschung im Zweiten Weltkrieg, und so startete ich meinen Urlaub mit einem Besuch im Historisch-Technischen Museum Peenemünde. Das Museum selbst befindet sich in einem alten Kraftwerk und bietet eine beeindruckende Ausstellung zur Raketenforschung und der Geschichte des Ortes. Die Ausstellung war faszinierend und bedrückend zugleich – es war eine gute Einstimmung auf den Ort, an dem ich die nächsten Tage verbringen würde.

Am nächsten Tag sattelte ich mein Fahrrad und machte mich auf eine Tour entlang der Nordküste. Die Küste rund um Karlshagen und Trassenheide ist malerisch und bietet eine Mischung aus dichten Kiefernwäldern und feinen Sandstränden. Meine erste Radtour führte mich über Trassenheide bis nach Zinnowitz, einem lebhaften Seebad mit einer schönen Promenade. In Zinnowitz gönnte ich mir eine Pause, schlenderte über den Seebrückensteg und genoss ein Fischbrötchen mit Aussicht aufs Meer. Die Rückfahrt nach Peenemünde war gegen Nachmittag noch einmal eine sportliche Herausforderung, denn der Wind hatte aufgefrischt und blies mir kräftig entgegen. Dennoch genoss ich die frische Luft und die Ruhe, die ich bei jeder Radtour fand.

Ein weiteres Highlight meines Aktivurlaubs auf Usedom war ein Tag im den Peenemünder Haken, ein Naturschutzgebiet im äußersten Nordwesten Usedoms. Die Ruhe dort war überwältigend – ich begegnete kaum anderen Menschen und konnte die unberührte Natur in vollen Zügen genießen. Das Wandern dort war ein Genuss; ab und an hielten sogar Rehe in den Büschen Ausschau nach mir, bevor sie wieder im Dickicht verschwanden. Ich verbrachte Stunden damit, die Natur zu beobachten und die Weite auf mich wirken zu lassen. Leider ist ein Großteil des Peenemünder Hakens nicht begehbar, da hier aus dem 2. Weltkrieg noch Munition in der Erde vermutet wird.

An einem der letzten Tage in Peenemünde machte ich einen Tagesausflug zur Insel Oie. Von Peenemünde aus startet eine Fähre, die die kleine Insel in etwa einer Stunde erreicht. Die Oie ist größtenteils unbewohnt und ein Paradies für Seevögel. Auf einer geführten Tour lernte ich einiges über die verschiedenen Vogelarten und die Geschichte der Insel. Es war beeindruckend zu sehen, wie unberührt die Natur hier blieb – kein Vergleich zu den touristischen Stränden auf Usedom. Abends zurück in Peenemünde setzte ich mich mit einem Glas Wein auf den Balkon meiner Ferienwohnung und ließ die Eindrücke der Woche Revue passieren.

 

Woche 2: Kamminke und der Südosten der Insel

Die zweite Woche meines Aktivurlaubs auf Usedom startete mit einem Wechsel in den Süden der Insel, nach Kamminke. Dieser kleine Ort am Stettiner Haff hat eine ganz andere Atmosphäre als Peenemünde und wirkt fast wie ein kleines Fischerdorf. Meine Ferienwohnung hatte direkt Blick auf das Haff und den kleinen Hafen. Gleich am ersten Tag besuchte ich den Hafen, an dem die Fischerboote im Wasser schaukelten und Möwen kreischten – das perfekte Urlaubspanorama.

Von Kamminke aus unternahm ich meine erste Wanderung entlang des Haffs. Der Wanderweg führte mich durch kleine Wälder, vorbei an duftenden Kiefern und offenen Wiesen. Anders als die Ostseeküste im Norden, wo weite Strände dominieren, ist die Haffküste von Schilfrohr und stillen Buchten geprägt. Die Atmosphäre war geradezu meditativ und so verbrachte ich Stunden damit, am Ufer zu sitzen und den Booten auf dem Wasser zuzusehen. Abends kehrte ich in ein kleines Restaurant in Kamminke ein und probierte frischen Hering, eine Spezialität der Region.

Ein weiteres Highlight war eine Fahrradtour entlang der Kaiserbäder, die von Kamminke gut zu erreichen sind. Die Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin sind für ihre prachtvollen Villen und die langen Seebrücken bekannt. Mit dem Fahrrad fuhr ich von einem Badeort zum nächsten und bewunderte die Architektur aus der Kaiserzeit. Besonders Heringsdorf mit seiner imposanten Seebrücke und den stilvollen Promenaden hatte es mir angetan. Ein Bad im Meer durfte natürlich nicht fehlen – das Wasser war zwar frisch, aber nach der Radtour eine willkommene Erfrischung.

Ein besonderes Erlebnis war die Wanderung zum Golm, dem höchsten Punkt der Insel und gleichzeitig ein historisch bedeutsamer Ort. Der Golm ist eine Kriegsgräberstätte und ein Mahnmal. Die Stimmung dort war bedrückend und melancholisch – ich war tief bewegt von den Geschichten, die mit diesem Ort verbunden sind. Vom Aussichtspunkt auf dem Golm aus hatte ich einen fantastischen Blick über das Stettiner Haff und hinüber nach Polen.

An meinem letzten Tag in Kamminke unternahm ich eine Kanutour auf dem Haff. Das Paddeln auf dem ruhigen Wasser war ein wunderbarer Abschluss meines Aktivurlaubs auf Usedom. Während ich leise über das Wasser glitt, genoss ich den Blick auf die Schilfgürtel und die kleinen Buchten, die ich zuvor nur von Land aus gesehen hatte. Die Stille auf dem Wasser und die Weite des Haffs waren der perfekte Ausklang einer aktiven und zugleich erholsamen Reise.

 

Fazit

Die zwei Wochen auf Usedom haben mir eine facettenreiche Insel gezeigt. Die ersten Tage in Peenemünde waren geprägt von der Weite des Meeres, einsamen Stränden und der Geschichte des Ortes, während die zweite Woche in Kamminke eine ruhigere, ländliche Seite der Insel offenbarte. Jede Ecke Usedoms hatte ihren eigenen Reiz, und sowohl das Wandern als auch das Radfahren boten ideale Gelegenheiten, die Landschaft in ihrem eigenen Tempo zu entdecken. Ich verließ die Insel erfrischt und mit dem Gefühl, ein kleines Juwel an der Ostsee entdeckt zu haben.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen