Es gibt Neuigkeiten von unserer Lieblingsinsel. Diejenigen unter euch, die aus Wolgast und Umgebung kommen oder dort wohnen, hätten wahrscheinlich gar nicht mehr damit gerechnet.
Die Rede ist von der Penne-Brücke, die Wolgast mit der Insel Usedom verbinden soll. Klingt harmlos, ist aber ein Projekt, welches man bereits seit 30 Jahren plant. 30 Jahre! Das ist eine wirklich sehr lange Zeit für die Planung und Umsetzung einer Brücke, zumindest in der heutigen Zeit. Aber die Hauptsache ist, dass der Bau nun so gut wie bestätigt ist.
Letzte Woche gab das Infrastrukturministerium in Schwerin bekannt, dass nun das Baurecht für die Ortsumfahrung Wolgast im Zuge der B111 besteht. Die Kosten für das gesamte Vorhaben werden sich schätzungsweise auf 140 Millionen Euro belaufen, der Bau soll im Spätsommer diesen Jahres noch beginnen.
Der letzte Baustein, der noch fehlt, damit es wirklich losgehen kann, ist die Zustimmung des Bundes zu Beginn der Baumaßnahme und zur Einstellung des Vorhabens in den Bundeshaushalt. Die Stimmen dafür sind bisher jedoch nur positiv und die Verantwortlichen sind optimistisch gestimmt.
Bereits in meinem Beitrag über den geplanten Swinetunnel in Swinemünde, habe ich erzählt, dass es auf Usedom oft zu vielen Staus kommt. Aufgrund des großen touristischen Verkehrsaufkommens, ist es für Alle Arbeitenden, besonders in den Ferien, oftmals schwierig Termine einzuhalten und durch den Verkehr zu gelangen. Der Bau der Peene-Brücke soll die Verbindung zwischen der A20 und allen touristischen Zielen auf Usedom verbessern und Wolgast verkehrlich entlasten. Vielleicht erinnert sich jemand von euch an den 42 Kilometer langen Stau im Oktober 2020 vor der Grenzschließung zu Polen. Viele Menschen mussten an diesem Tag mehr als zehn Stunden zwischen Swinemünde und Wolgast im Auto verbringen.
Vorkommnisse wie diese soll es im Besten Falle auf keinen Fall mehr geben. Die Hoffnung auf eine Entspannung des Verkehrs ist groß und kann hoffentlich durch den Bau der Brücken in Swinemünde und in Wolgast eintreten. Zahlreiche Bürger jedoch glauben nicht daran, wie eine aktuelle Umfrage der Ostsee-Zeitung-Lokalredaktion ergab. Der Wolgaster Bürgermeister Stefan Weigler möchte hingegen das Großprojekt nutzen, um in Wolgast selbst weitere wichtige Vorhaben zu realisieren. Damit deutet er auf die Pläne für die Wolgaster Schlossinsel und den Museumshafen hin.
Der Baubeginn der Peene-Brücke erfolgt im August mit dem Ersatzneubau der Ziese-Brücke an der B111 in Wolgast. Das Baufeld dafür wurde schon diesen Februar vorbereitet, in den kommenden Tagen soll die Ausschreibung erfolgen. Der erste Schritt ist die Errichtung einer Behelfsbrücke, um die Verkehrsbeeinträchtigung so gering wie nur möglich zu halten. Anschließend erfolgt der Abriss der alten und der Bau der neuen Ziese-Brücke, welche im Frühjahr nächsten Jahres fertig sein soll. Die Ortsumfahrung selbst wird 6,8 Kilometer lang mit insgesamt sechs Brücken, zwei Regenrückenhaltebecken und mehreren Schutzwänden. Auch ein neuer Radweg an der Kreisstraße 26 zwischen Ziemitz, Sauzin und Mahlzow auf Usedom und der Bau der „Neuen Bahnhofsstraße“ in Wolgast sollen im Zuge des Projektes mit erbaut werden.
Die Peene-Brücke an sich soll 1,4 Kilometer lang werden, eine Fahrspur auf jeder Seite, welche sich 42 Metern über dem Peenstrom befinden werden. Viele Wolgaster haben nicht mehr damit gerechnet, dass dieses Projekt überhaupt noch realisiert wird. Doch von nun an wird uns der Bau fünf Jahre lang begleiten, die Fertigstellung soll also 2026 erfolgen. Das klingt sehr surreal, 2026, aber die Zeit wird wie immer schneller vergehen als man denkt.
Was haltet ihr von dem Projekt und der geplanten Brücke? Wird sie der Insel und den Wolgastern die nötige Verkehrsentspannung bringen oder nicht? Eure Meinungen sind immer sehr willkommen, ich freue mich darauf, von euch zu hören.
Bis dahin bleibt gesund meine Lieben und vergesst nicht euch um euer perfektes Urlaubsziel auf Usedom zu kümmern. Schaut bei uns vorbei!